6 - System Erde IV [ID:5004]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Wir werden in 90 Minuten, heute knapp 2 Milliarden Jahre Erdgeschichte abhandeln.

Und das ist natürlich eine Herausforderung.

Proterozoikum ist heute unser Thema, nachdem wir letztes Mal das Archäaikum mit einem großen Knall haben ausgehen lassen, eben mit dem Great Oxidation Event.

Nun haben wir das Proterozoikum unterteilt in drei große Einheiten, wobei eben diese Unterteilung jetzt nicht auf Organismen begründet ist, sondern auf tektonische Ereignisse.

Wir werden über dieses ein bisschen mehr reden und die anderen nur anschneiden.

Zunächst mal wieder diese visuelle Übersicht.

Hier haben Sie wieder die drei großen Einheiten, Paleoproterozoikum, Mesoproterozoikum und Neoproterozoikum.

Und die allerwichtigsten Ereignisse.

Also das ist natürlich absolut Minimum, dass Sie das drauf haben.

Wir werden darüber heute ein bisschen reden.

Die ersten Algen, also Lebensentwicklung, dann die Hauptblütezeit der Stromatolithen und wie ging es weiter.

Und dann das Ende der Banded Eye Informations kurz beleuchten.

Und ein großer Teil der Vorlesungen heute wird darüber gehen.

Da haben Sie sicher auch schon was gehört, aber wir wollen das mal im Detail dann durcharbeiten.

Die Schneeball Erde.

Und natürlich geht es auch um Platten-Tektonik, wobei uns hier natürlich klar sein muss, es ist besser als im Archäaikum,

aber so richtig gut wissen wir nicht Bescheid über die Lage der Kontinente in dieser Zeit.

Zunächst mal zum Klima etwas.

Es ist ja das Problem ganz früh, dass wir sehr wenig Carbonate haben.

Sie erinnern sich an die Grafik, wo ich die drei Hauptsettlementtypen gezeigt habe, die ist relativ wichtig.

Bitte die ein bisschen einprägen.

Am Anfang gab es so gut wie keine Carbonate.

Siliziklastika dominierten stark.

Dann kamen Chirts sehr viel.

Bevor Carbonate wirklich häufig waren.

Und dann ist es naheliegend, die Chirts zu verwenden, um über das Paleoklima Aussagen zu treffen.

Sie haben ja schon gehört von dem Proxy für Paleotemperaturen Delta 18O.

Also, wir messen die stabilen Isotopenverhältnisse 16 und 18er Sauerstoff.

Und je negativer das ist, also je isotopisch leichter das ist, desto warm.

Und das funktioniert natürlich gut in Carbonaten.

Da wird es auch traditionell gemacht.

Im Farnrohr Zurückkommen machen wir es ganz überwiegend in Carbonaten.

Auch ein bisschen in Phosphaten.

Aber da wir so viel Chirts haben im Präkamprium, könnten wir ja das SiO2, also den Sauerstoff in der Kieselsäure, auch verwenden.

Um Paleotemperaturen zu messen.

Und das wurde hier gemacht. 2005 von Knorr, der ein Chirt-Experte ist.

Und hier mal alles zusammengetragen hat, alle Messungen zusammengetragen hat, die er auffinden konnte, also auch seine eigenen.

Es ist natürlich methodisch ziemlich aufwendig, dieses Sauerstoff-Isotopie in Chirts zu messen.

Das ist ja nicht so einfach aufzuschließen wie Carbonate, wo man einfach ein paar Tröpfchen Säure drauf gibt.

Aber es funktioniert.

Gefahr ist natürlich, dass die Diagenetische Einflüsse das Signal zerstören.

Und Diagenese mag die große Streuung hier erklären, die wir sehen.

Aber eine Sache ist doch ziemlich klar.

Wir haben Hinweise darauf, dass nach dem Archaikum zum Proterozoikum eine deutliche Abkühlung stattgefunden hat.

Wir haben ja das letzte Mal schon diese Vereisungsphase, da werde ich gleich nochmal kurz drauf eingehen,

im Zusammenhang oder im Nachgang des Great Oxidation Events kennengelernt.

Aber das war nicht nur die Vereisungsphase, sondern es scheint permanent die Erde seitdem kühler geworden zu sein, wenn man diesen Werten glauben darf.

Es gibt jetzt noch eine jüngere Untersuchung, die eben nicht nur die Sauerstoff-Isotopie untersucht hat, sondern auch die Silizium-Isotope.

Wobei hier der Zusammenhang mit der Temperatur etwas indirekt ist, aber im Prinzip können wir das ebenfalls verwenden.

Teil einer Videoserie :

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

01:27:25 Min

Aufnahmedatum

2015-05-18

Hochgeladen am

2015-05-19 17:07:25

Sprache

de-DE

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